Design-Fails vermeiden: 7 Stolperfallen, die Profis längst kennen

Design-Fails vermeiden: 7 Stolperfallen, die Profis längst kennen

Gutes Design sieht einfach aus – aber genau das ist oft das Ergebnis von viel Erfahrung und einem geschulten Blick. Gerade im Arbeitsalltag entstehen viele Designs zwischen Tür und Angel: schnell mal ein Social-Media-Post, ein Flyer, eine Präsentation oder ein Angebots-PDF. Dabei schleichen sich schnell typische Fehler ein, die den Gesamteindruck schwächen – selbst wenn der Inhalt stark ist.

Denn Design ist nicht nur Dekoration. Es lenkt, strukturiert und transportiert Botschaften. Und wenn hier etwas nicht stimmt, merkt man das sofort – auch wenn man es nicht benennen kann. Unsaubere Abstände, zu viele Farben, ein wildes Schriftchaos oder fehlender Weißraum können dafür sorgen, dass Inhalte untergehen oder unprofessionell wirken.

Die gute Nachricht: Viele dieser Fehler lassen sich leicht vermeiden – wenn man weiß, worauf man achten muss. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die sieben häufigsten Designfehler, die selbst Profis immer mal wieder begegnen – und natürlich, wie Sie sie in Zukunft vermeiden können.

Fehler 1: Fehlende Struktur

Einer der häufigsten Designfehler ist das fehlende Grundgerüst. Texte, Bilder und Elemente werden einfach „irgendwie“ auf der Fläche verteilt – und wirken dadurch beliebig. Das Auge weiß nicht, wo es zuerst hinschauen soll. Es fehlt eine klare Leserichtung, eine visuelle Hierarchie. Besonders bei Präsentationen, Flyern oder Social-Media-Posts führt das schnell zu Unruhe – und dazu, dass wichtige Botschaften untergehen.

Die Lösung: Arbeiten Sie mit einem festen Gestaltungsraster. Ob ein Spaltenraster, eine klare Mittelachse oder definierte Randabstände – visuelle Ordnung sorgt dafür, dass Informationen leichter erfasst werden. Auch sogenannte optische Anker wie Headlines, Icons oder strukturgebende Linien helfen dabei, das Auge zu führen.

Tipp: Das sogenannte F-Pattern zeigt, wie Nutzer:innen typischerweise Layouts „scannen“ – von links oben nach rechts unten in F-Form. Wer das beim Aufbau berücksichtigt, erhöht automatisch die Lesbarkeit und Aufmerksamkeit.

Und: Symmetrie ist nicht immer die bessere Wahl. Asymmetrische Layouts können oft spannender und dynamischer wirken – solange sie bewusst gestaltet und gut ausbalanciert sind.

Fehler 2: Zu viele Schriften

Schriften sind ein mächtiges Gestaltungsmittel – aber nur, wenn sie gezielt eingesetzt werden. Ein häufiger Designfehler: Es wird wild kombiniert. Drei verschiedene Schriftarten, alle in unterschiedlichen Größen, Schnitten und Stilen. Fett, kursiv, Versalien – alles auf einmal. Das wirkt schnell unruhig und unprofessionell.

Die Lösung: Beschränken Sie sich auf eine Hauptschriftart für Fließtexte und Überschriften sowie eine ergänzende Akzentschrift – etwa für Zitate oder Call-to-Actions. Wichtig ist nicht nur die Auswahl, sondern vor allem ein konsistenter Einsatz: Definieren Sie klare Regeln für Schriftgrößen, Farben und Formatierungen.

Tipp: Statt in jede Richtung zu kombinieren, variieren Sie innerhalb einer Schriftfamilie: Light, Regular, Bold – das reicht oft völlig aus, um Struktur und Kontrast zu erzeugen, ohne das Design zu überladen.

So entsteht ein typografisches System, das Inhalte unterstützt – statt von ihnen abzulenken.

Fehler 3: Unsaubere Abstände und Ausrichtungen

Es ist eines der häufigsten Designprobleme – und doch schwer zu benennen: Ein Layout sieht „nicht rund“ aus, ohne dass sofort klar ist, warum. Oft liegt es an unsauberen Abständen und fehlender Ausrichtung.

Bilder, Texte und Buttons hängen leicht versetzt zueinander, die Ränder sind mal großzügig, mal eng, und einzelne Elemente wirken verloren oder gequetscht. Das Ergebnis: kein optisches Gleichgewicht – und ein Layout, das unfertig wirkt.

Die Lösung: Arbeiten Sie konsequent mit Hilfslinien und Rasterlinien. Definieren Sie feste Abstände (z. B. 16 oder 24 px) zwischen Elementen – und halten Sie diese durchgängig ein. Richten Sie Objekte an Achsen aus, statt sie „nach Gefühl“ zu platzieren.

Tipp: Denken Sie visuell – Inhalte müssen nicht mathematisch, sondern optisch zueinander passen. Eine vermeintlich „gleiche“ Entfernung kann auf dem Bildschirm unterschiedlich wirken – hier hilft ein geschulter Blick (oder ein gutes Vorher-Nachher-Vergleichsbild).

Fehler 4: Farben ohne Konzept

Farben sind kein Zufall – sie sind Stimmung, Struktur, Botschaft. Und doch stehen in vielen Designs wahllos gewählte Töne nebeneinander: mal knallig, mal pastellig, mal kalt, mal warm. Ohne System, ohne Bezug zur Marke oder Zielgruppe.

Ein häufiger Fehler: Zu viele Farben im Einsatz – oder keine erkennbare Farbhierarchie. Buttons stechen nicht hervor, Hintergrundfarben lenken vom Text ab, Kontraste fehlen oder sind zu stark.

Die Lösung: Arbeiten Sie mit einem durchdachten Farbschema. Tools wie Adobe Color helfen, harmonische Kombinationen zu finden – ob Komplementär-, Analog- oder Triadenfarben. Gleichzeitig sollten Sie prüfen: Welche Farben passen zu Ihrer Marke – und Ihrer Zielgruppe? Ein IT-Dienstleister kommuniziert anders als ein Kindermode-Start-up.

Halten Sie sich an eine Hauptfarbe, zwei Akzentfarben und vielleicht eine Signalfarbe für wichtige CTAs. Alles darüber hinaus wirkt oft überladen.

Extra-Tipp: Wenn es eine definierte CI (Corporate Identity) gibt – unbedingt daran orientieren. Das stärkt den Wiedererkennungswert und sorgt für ein stimmiges Gesamtbild.

Fehler 5: Bilder in schlechter Qualität oder ohne Aussage

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – aber nur, wenn es auch wirklich etwas sagt. Leider landen in vielen Designs verzerrte, verpixelte oder unscharfe Bilder, die dem Inhalt eher schaden als nützen. Oder noch schlimmer: Austauschbare Stockfotos, die nichts über das Produkt, das Unternehmen oder die Zielgruppe verraten.

Solche Bildauswahl-Fehler wirken schnell unprofessionell oder sogar unglaubwürdig – selbst, wenn das restliche Design überzeugt.

Die Lösung: Verwenden Sie nur hochauflösende Bilder, die auch auf größeren Bildschirmen gestochen scharf sind. Achten Sie auf ein einheitliches Erscheinungsbild, das zu Ihrer Marke passt – also Farbton, Lichtstimmung, Perspektive und Bildsprache.

Wenn Sie mit Stockfotos arbeiten (was völlig okay ist!), wählen Sie Bilder, die authentisch wirken und Ihre Inhalte sinnvoll unterstützen. Vermeiden Sie gestellte Posen oder überinszenierte Motive – Nutzer:innen merken sofort, wenn etwas nicht „echt“ aussieht.

Kurz gesagt: Gute Bilder steigern nicht nur die visuelle Qualität – sie erzählen Ihre Geschichte. Und genau das macht sie im Design so wertvoll.

Fehler 6: Zu viel Inhalt auf zu wenig Raum

Texte, Zahlen, Icons, Logos, Bilder – und das alles auf einer einzigen Seite? Viele Designs scheitern nicht an mangelndem Inhalt, sondern daran, zu viel Inhalt unterbringen zu wollen. Alles scheint wichtig, alles soll sichtbar sein – und am Ende bleibt nichts wirklich hängen.

Das Ergebnis: Ein überfrachtetes Layout, bei dem der Blick keinen Halt findet. Der Weißraum verschwindet, das Auge wird überfordert, und aus einem Design wird eine Informationswand.

Die Lösung: Setzen Sie auf Priorisierung statt Masse. Nicht jede Info muss auf den ersten Blick erscheinen. Was ist wirklich zentral? Was kann gekürzt, aufgeteilt oder verlinkt werden?

Geben Sie Inhalten Raum zum Wirken – mithilfe von Weißraum, klaren Abständen und visuellen Hierarchien. Nutzen Sie mehrere Slides, Seiten oder Abschnitte, um Inhalte gezielter zu portionieren. Das macht nicht nur das Design klarer, sondern sorgt auch dafür, dass Ihre Botschaft besser ankommt.

Denn gutes Design überzeugt nicht durch Quantität, sondern durch Klarheit.

Fehler 7: Kein roter Faden im Design

Heute Grün, morgen Lila. Mal eckige Buttons, mal runde. Eine Präsentation mit serifenloser Schrift, die nächste mit Schreibschrift. Wer so gestaltet, wirkt beliebig – ganz gleich, wie gut die einzelnen Designs aussehen.

Fehlende Konsistenz gehört zu den häufigsten (und folgenschwersten) Designfehlern, besonders im Unternehmenskontext. Denn: Ein wiedererkennbarer Stil stärkt die Marke, schafft Vertrauen und erleichtert dem Publikum die Orientierung.

Die Lösung: Entwickeln Sie einen Styleguide – selbst wenn er zunächst ganz simpel ist. Definieren Sie Farben, Schriftarten, Button-Stile, Iconsets und Bildsprache. Nutzen Sie Vorlagen für wiederkehrende Formate und arbeiten Sie mit wiederholbaren Elementen, die sich visuell durchziehen.

Wichtig: Konsistenz bedeutet nicht Langeweile – sondern visuelle Klarheit und Wiedererkennbarkeit.

Designfehler erkennen – und mit Know-how vorbeugen

Gutes Design wirkt – und das beginnt bei einem durchdachten Aufbau, klarer Typografie und gezieltem Einsatz von Farbe und Bildsprache. Doch all das ist keine Glückssache. Wer weiß, worauf es ankommt, gestaltet sicherer, effizienter und professioneller.

Unsere Schulungen helfen Ihnen genau dabei: Sie lernen nicht nur die Funktionen der Programme, sondern auch die Prinzipien, mit denen gutes Design funktioniert – egal ob Sie mit Canva, InDesign, Illustrator oder Figma arbeiten.

Ob Einsteiger:in oder fortgeschritten – mit der richtigen Schulung wird aus „irgendwie gestalten“ ein überzeugendes Ergebnis.

Diese Kurse machen aus guten Ideen starke Designs:


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