Zahlen, so weit das Auge reicht – aber keine klaren Antworten? Willkommen im Datenalltag vieler Unternehmen.
Daten werden heute in rauen Mengen gesammelt: Klicks, Conversions, Absprungraten, Verkaufszahlen, Feedback, Nutzungsstatistiken. Die Tools dafür? Oft gleich mehrere. Doch obwohl Power BI, Google Analytics oder Matomo tagtäglich Daten liefern, bleibt die eine große Frage häufig offen: Was genau mache ich jetzt mit all diesen Informationen?
Statt fundierter Entscheidungen auf Basis klarer Analysen entsteht ein Gefühl der Überforderung – und am Ende wird dann doch wieder „nach Bauchgefühl“ gehandelt. Nicht, weil man keine Zahlen hat. Sondern weil man den Zugang dazu nicht richtig nutzt.
Dabei kann es so viel leichter sein: Moderne Analysetools bieten nicht nur visuelle Aufbereitung, sondern auch wertvolle Antworten – wenn man weiß, wie man sie stellt.
Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie aus dem Datenrauschen wieder Klarheit gewinnen. Wir geben Ihnen einen Überblick über die gängigsten Tools, zeigen die größten Stolperfallen – und erklären, wie Sie den Schritt von der Datensammlung zur echten Entscheidungsunterstützung meistern.
So arbeiten Unternehmen heute mit Daten – ein Realitätscheck
In vielen Unternehmen gehört der Umgang mit Daten längst zum Tagesgeschäft. Ob Marketing, Vertrieb oder Geschäftsleitung: Überall werden Tools eingesetzt, um Entscheidungen zu treffen. Oder besser gesagt – um Entscheidungen vorzubereiten. Denn allzu oft landen Reports zwar regelmäßig in der Inbox, doch echte Erkenntnisse bleiben aus.
Der Grund?
Die Datenanalyse endet häufig beim Export. Es fehlt an Zeit, Know-how oder klaren Zielen. Dashboards werden erstellt, weil man sie eben „haben muss“, aber nicht, weil sie konkrete Fragen beantworten sollen. Statt Insights entsteht Informationsüberfluss. Statt Klarheit: Verwirrung.
Typische Szenarien im Unternehmensalltag:
- Das Marketing-Team sieht die Absprungrate steigen – aber weiß nicht, warum.
- Die Geschäftsführung erhält wöchentliche Reports – aber keine Empfehlungen.
- Der Vertrieb fragt nach Zahlen zur Leadqualität – bekommt aber nur Tabellen mit Klickzahlen.
Das alles ist kein Einzelfall, sondern der aktuelle Status quo in vielen Organisationen. Doch genau hier liegt die Chance: Wer Daten sinnvoll strukturiert, spart nicht nur Zeit – sondern trifft auch bessere Entscheidungen.
Tool-Überblick: Was können Power BI, Google Analytics & Matomo?
Die Auswahl an Analyse-Tools ist riesig – und genau das macht die Entscheidung oft schwer. Denn nicht jedes Tool ist für jedes Ziel geeignet: Manche glänzen bei der Visualisierung interner Geschäftsdaten, andere liefern wertvolle Einblicke ins Nutzerverhalten oder punkten beim Datenschutz. Wer versteht, wofür welches Tool gedacht ist, kann gezielter auswerten – und verhindert, dass Daten zur bloßen Deko werden.
Power BI – Die Allzweckwaffe für interne Datenanalysen
Microsoft Power BI ist ein Business-Intelligence-Tool, das besonders in Unternehmen mit vielen unterschiedlichen Datenquellen glänzt. Excel-Tabellen, Datenbanken, CRM- oder ERP-Systeme – alles lässt sich zentral zusammenführen, auswerten und visuell aufbereiten.
Mit Power BI können Dashboards und interaktive Berichte erstellt werden, die nicht nur Zahlen darstellen, sondern echte Erkenntnisse liefern – ideal für Entscheider:innen, Controlling, Vertrieb oder Geschäftsführung.
Besonders stark:
- Echtzeitdaten-Visualisierung
- Automatisierte Datenaktualisierung
- Flexible Dashboards für unterschiedliche Zielgruppen im Unternehmen
Google Analytics – Unverzichtbar für Website-Performance & Nutzerverhalten
Google Analytics ist das Standard-Tool im Online-Marketing. Es misst, wer auf Ihre Website kommt, wie sich Besucher:innen dort verhalten, welche Seiten gut performen – und wo Nutzer:innen abspringen. So lassen sich Inhalte optimieren, Conversion-Raten verbessern und der Erfolg von Kampagnen gezielt messen.
Wer beispielsweise einen Online-Shop betreibt oder regelmäßig Kampagnen schaltet, erhält mit Google Analytics unverzichtbare Einblicke – von der Zielgruppe bis zur Kundenreise.
Stärken:
- Tracking von Seitenaufrufen, Verweildauer, Absprungraten
- Zielvorhaben und Conversion-Tracking
- Integration mit Google Ads, Search Console & Co.
Matomo – DSGVO-konforme Webanalyse mit vollem Datenschutz
Matomo (ehemals Piwik) ist die datenschutzfreundliche Alternative zu Google Analytics – ideal für Unternehmen, die Wert auf DSGVO-Konformität legen oder strenge Compliance-Anforderungen haben.
Alle Daten bleiben im eigenen System (Self-Hosting) oder auf europäischen Servern (Cloud-Version). Der Funktionsumfang ist mit Google Analytics vergleichbar, teilweise sogar umfangreicher – inklusive Heatmaps, Formularanalyse und Kampagnenauswertung.
Warum Matomo?
- Keine Datenweitergabe an Dritte
- 100 % datenschutzkonform (inkl. Consent-Management)
- Ideal für öffentliche Einrichtungen, NGOs oder datensensible Branchen
Microsoft Excel – Mehr als Tabellenkalkulation
Excel wird oft unterschätzt – dabei ist es nach wie vor eines der flexibelsten Tools zur Datenanalyse. Wer die erweiterten Funktionen nutzt – von Pivot-Tabellen über SVERWEIS bis hin zu Power Query – kann auch komplexe Auswertungen erstellen, Daten transformieren und sogar Automatisierungen einbauen.
Perfekt für:
- individuelle Reportings
- kleine Teams ohne BI-Tools
- schnelle Analysen „on the fly“
Fazit:
Jedes dieser Tools hat seine Berechtigung – je nach Ziel und Kontext. Die Kunst liegt darin, die richtigen Werkzeuge sinnvoll zu kombinieren, statt sich von Tool-Vielfalt überfordern zu lassen. Denn echte Datenkompetenz zeigt sich nicht in der Anzahl eingesetzter Tools – sondern darin, wie gut sie genutzt werden.
Von Zahlen zu Antworten: So funktionieren gute Dashboards
Ein gutes Dashboard ist kein Datenspeicher – sondern ein Antwortgeber. Viele Auswertungen scheitern daran, dass sie zu viel auf einmal zeigen und keine klare Richtung vorgeben. Das Ziel eines Dashboards sollte immer sein, eine konkrete Frage zu beantworten. Je klarer die Frage, desto wertvoller die Antwort.
Gute Dashboards beantworten keine allgemeinen „Wie läuft’s?“-Fragen, sondern ganz konkrete Herausforderungen aus dem Arbeitsalltag. Hier einige erprobte Fragen, die sofort Klarheit schaffen:
- Wie entwickeln sich meine Kampagnenkosten pro Lead im Vergleich zur Vorwoche?
→ Entscheidung: Kampagne anpassen oder Budget verlagern? - Welche Produkte haben im Online-Shop die höchste Rücksendequote?
→ Entscheidung: Produktbilder, Beschreibungen oder Größenangaben verbessern? - Welche Inhalte auf unserer Website führen zu den meisten Conversions?
→ Entscheidung: Ähnliche Inhalte stärker pushen oder auf andere Seiten übertragen? - Welche Vertriebsmitarbeitenden erzielen konstant hohe Abschlussquoten – und woran könnte das liegen?
→ Entscheidung: Best Practices identifizieren und teamweit anwenden. - Wie stark weicht der tatsächliche Zeitaufwand in Projekten vom geplanten ab?
→ Entscheidung: Prozesse anpassen oder realistischere Zeitplanung entwickeln?
Wie aus Daten echte Entscheidungen werden:
1. Beginnen Sie mit der Frage – nicht mit dem Tool.
Viele beginnen ihre Analyse im Tool und hoffen, dass eine Erkenntnis herauspurzelt. Effektiver: Erst überlegen, was man wissen möchte. Dann gezielt die Daten filtern, die diese Frage beantworten.
2. Arbeiten Sie mit Vergleichen statt Einzelwerten.
„100 Besucher pro Tag“ sagt wenig. Aber: „10 % weniger als letzte Woche“ oder „50 % mehr über Social Media“ – daraus wird eine Geschichte. Und mit Geschichten lassen sich Maßnahmen ableiten.
3. Seien Sie mutig in der Vereinfachung.
Ein Dashboard muss nicht alles zeigen. Weniger ist mehr, solange die wichtigsten Kennzahlen zuverlässig auf einen Blick sichtbar sind.
4. Kombinieren Sie Datenquellen.
Ein gutes Dashboard verbindet Metriken aus verschiedenen Bereichen: Website-Traffic, Conversion-Rates, Vertriebsdaten, Feedback aus Umfragen. So entstehen vernetzte Erkenntnisse, die über reine Zahlen hinausgehen.
5. Lassen Sie Entscheidungen nicht an der Ampel enden.
Wenn ein KPI rot blinkt, hilft es wenig, nur zu wissen: „Da läuft was schief.“ Ergänzen Sie Handlungsoptionen direkt im Dashboard oder dokumentieren Sie regelmäßig, welche Maßnahmen daraus resultieren. Das erhöht die Verbindlichkeit.
Tipp zum Schluss:
Fragen Sie sich bei jeder Kennzahl: Was tue ich, wenn dieser Wert steigt, fällt oder gleich bleibt?
Wenn keine klare Antwort kommt, gehört die Zahl nicht ins Dashboard.
Analyse ist kein Selbstläufer: Der Mensch macht den Unterschied
Daten allein bringen keine Veränderung – erst das Verständnis dahinter macht den Unterschied. Tools wie Power BI, Matomo oder Google Analytics liefern zwar umfangreiche Informationen, doch sie entfalten ihren Nutzen nur, wenn sie richtig gelesen und interpretiert werden.
Deshalb ist Datenkompetenz heute eine Schlüsselqualifikation – nicht nur für Analyst:innen, sondern für alle, die Entscheidungen treffen. Wer weiß, welche Fragen man stellen muss, erkennt Muster, deckt Probleme auf und identifiziert Chancen schneller.
Wichtig dabei: Nicht zuerst das Tool wählen – sondern den Use Case. Wer vorher weiß, was er erreichen will, wählt passender, lernt gezielter und nutzt seine Zeit effizienter.
Der nächste Schritt? Die richtigen Werkzeuge besser verstehen. Unsere Schulungen helfen dabei – praxisnah, aktuell und auf Ihre Ziele ausgerichtet.
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