Ihr Newsletter kommt an – aber er kommt nicht weiter? Dann liegt es vielleicht nicht am Thema, sondern am Aufbau. Viele Leser:innen öffnen eine E-Mail, überfliegen den Inhalt – und springen nach wenigen Sekunden wieder ab. Kein Klick, kein Interesse, kein Erfolg.
Das Problem: Auch ein gut geschriebener Text verpufft, wenn er schlecht präsentiert wird. Wer Newsletter schreibt, muss auch gestalten können – zumindest in Grundzügen. Denn wie ein Inhalt verpackt ist, entscheidet darüber, ob er gelesen, verstanden und geklickt wird.
Gutes Newsletter-Design führt den Blick, erhöht die Lesbarkeit und setzt klare Impulse – nicht nur für die Augen, sondern auch für die Hand am Mauszeiger. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie durch Struktur, Gestaltung und Technik mehr Wirkung erzielen – und wie schon kleine Veränderungen spürbare Unterschiede machen können.
Der ideale Aufbau: Leser führen, nicht verwirren
Newsletter sind keine Websites – aber sie brauchen trotzdem eine klare Struktur. Wer beim Scrollen nicht sofort erkennt, worum es geht, springt ab. Deshalb gilt: Der Aufbau entscheidet über Aufmerksamkeit und Klickbereitschaft.
Das ist der Grundaufbau, der sich bewährt hat. Leser:innen sollen schnell erfassen, worum es geht, und gleich sehen, was als Nächstes zu tun ist. Jede Stufe erfüllt eine klare Funktion: Die Headline zieht rein, die Subline gibt Kontext, das Bild schafft visuelle Anker, der Text informiert – und der Call-to-Action bringt Bewegung ins Spiel.
Ein weiterer Schlüssel: das sogenannte „F-Pattern“ – ein bewährtes Prinzip aus der Leseforschung. Es beschreibt, wie Nutzer:innen Inhalte auf Bildschirmen erfassen: zuerst oben links, dann horizontal überfliegend, dann vertikal die linke Seite entlang. Was bedeutet das für Ihren Newsletter? Die wichtigsten Infos gehören nach oben – und nach links. Achten Sie auf gute Lesbarkeit, knappe Formulierungen und visuelle Struktur.
Und: Ein Thema pro Abschnitt.
So vermeiden Sie Überforderung und schaffen Orientierung. Jeder Scrollschritt sollte ein klarer Gedankenabschnitt sein – mit einem eindeutigen Ziel. Alles andere lenkt ab und senkt die Chance auf Interaktion.
Design, das unterstützt – nicht überlagert
Ein gutes Newsletter-Design ist wie ein guter Service: Es fällt nicht auf – weil es funktioniert. Ziel ist nicht, zu beeindrucken, sondern zu führen. Und das beginnt mit einem oft unterschätzten Element: Weißraum.
Weißraum ist Leseluft.
Er trennt Inhalte, schafft Fokus und verhindert visuelle Überforderung. Wer versucht, alles auf einmal zu zeigen, riskiert, dass am Ende nichts hängen bleibt. Gerade in Newslettern gilt: Weniger ist mehr. Freie Flächen lenken den Blick, strukturieren Inhalte und steigern die Lesbarkeit enorm.
Farbe mit Funktion, statt Farbenpracht:
Vermeiden Sie den Regenbogeneffekt. Farbige Akzente gehören dort hin, wo sie die Leserführung unterstützen – etwa auf Buttons, Hervorhebungen oder Key Visuals. Ein durchdachtes Farbschema mit 2–3 Hauptfarben reicht oft völlig aus, um Wiedererkennbarkeit und Klarheit zu schaffen.
Gute Typografie ist kein Detail, sondern ein Muss.
Wählen Sie Webfonts, die auf allen Geräten gut lesbar sind – und setzen Sie auf kurze Zeilen (maximal 60 Zeichen). Achten Sie auf ausreichend Kontrast zwischen Text und Hintergrund. Eine zu kleine oder zu verspielte Schrift führt schnell zu Frust – und dann wird weggeklickt.
Und: Responsives Design ist Pflicht.
Der Großteil Ihrer Leser:innen liest Mails auf dem Smartphone. Wenn Buttons zu klein, Spalten unübersichtlich oder Texte abgeschnitten sind, verlieren Sie wertvolle Aufmerksamkeit – und mit ihr die Klicks. Deshalb: Testen Sie Ihre Newsletter immer auch mobil.
Calls-to-Action: Von nett gemeint zu klick-würdig
Guter Content ist wichtig – aber ohne klare Handlungsaufforderung verpufft die Wirkung. Der Call-to-Action (CTA) ist das Bindeglied zwischen Aufmerksamkeit und Handlung. Und genau deshalb verdient er mehr als ein kleines „Jetzt lesen“ am Ende des Newsletters.
Platzierung ist entscheidend.
Der CTA gehört nicht nur ans Ende – sondern auch dahin, wo das Interesse gerade am höchsten ist: direkt nach einem spannenden Abschnitt, unter einer überzeugenden Grafik oder nach einem starken Zitat. Ein einziger Button reicht selten. Zwei bis drei strategisch platzierte CTAs erhöhen die Klickwahrscheinlichkeit deutlich – besonders bei längeren Newslettern.
Sprache macht den Unterschied.
„Jetzt lesen“ ist nett – aber generisch. Besser: konkrete Formulierungen, die den Mehrwert unterstreichen. Zum Beispiel:
→ „Zum Artikel: Newsletter gestalten, die wirklich gelesen werden“
→ „So machen Sie Ihre nächste Präsentation zum Aha-Erlebnis“
Je spezifischer und relevanter, desto eher wird geklickt.
Buttons > Links.
Visuelle CTAs wie Buttons fallen stärker auf, sind mobil besser nutzbar und intuitiver zu verstehen. Achten Sie auf ausreichend Kontrast, kurze Texte und eine klare Verbindung zum Inhalt.
Und testen nicht vergessen.
Schon kleine Änderungen an Text, Farbe oder Position eines CTA können große Unterschiede machen. A/B-Tests zeigen, was wirklich funktioniert – und räumen mit Vermutungen auf.
Technik nicht vergessen: Hinter den Kulissen optimieren
Ein Newsletter kann noch so schön und inhaltlich stark sein – wenn die Technik nicht mitspielt, verpufft das Potenzial. Die „unsichtbare“ Seite entscheidet mit über Zustellbarkeit, Nutzererlebnis und Auswertbarkeit.
Barrierefreiheit beginnt mit Kleinigkeiten.
Alt-Texte für Bilder sind Pflicht – nicht nur für Screenreader, sondern auch für den Fall, dass Bilder im E-Mail-Client nicht angezeigt werden. So bleibt der Inhalt verständlich, auch wenn visuelle Elemente ausbleiben.
Sauberer Code für stabile Zustellung.
Newsletter sollten schlank und sauber in HTML & CSS umgesetzt sein. Kein unnötiger Codeballast, keine komplexen Elemente, die auf verschiedenen Geräten oder in Outlook & Co. Probleme machen. Responsive Design ist mittlerweile Standard – aber eben nur, wenn es technisch gut umgesetzt ist.
Messen, was wirkt.
UTM-Parameter helfen dabei, den Erfolg eines Newsletters zu messen. Sie ermöglichen es, in Google Analytics genau zu sehen, wie viele Personen über welchen Link gekommen sind – und was sie dort getan haben. Ohne Tracking ist kein Lernen möglich.
Kein Spam – sondern Vertrauen.
Double-Opt-In ist nicht nur rechtlich nötig, sondern auch ein Signal für Seriosität. Ebenso wichtig: ein gepflegter Verteiler (regelmäßig bereinigen!) und ein klar sichtbarer Abmeldelink. Wer abspringt, soll es einfach tun können – das steigert langfristig die Qualität der Leserschaft.
Newsletter schreiben mit System – Tools und Workflows
Ein guter Newsletter beginnt nicht bei der Gestaltung – sondern bei einem durchdachten Prozess. Wer regelmäßig versendet, braucht Struktur, sinnvolle Tools und Zeitersparnis. Sonst wird aus dem Kommunikationsmittel ein Klotz am Bein.
KI kann mehr als nur schreiben.
Tools wie ChatGPT oder Jasper helfen nicht nur beim Erstellen von Texten – sondern auch bei der Personalisierung, beim Ideenfinden und beim Testen verschiedener Varianten. Besonders hilfreich: Formulierungen für unterschiedliche Zielgruppen oder Tonalitäten lassen sich in Sekunden anpassen.
Vorlagen sparen Zeit und Nerven.
Newsletter-Baukästen wie Rapidmail, Mailchimp oder HubSpot bieten fertige Templates, die mit wenigen Klicks angepasst werden können – auch ohne HTML-Kenntnisse. Wer regelmäßig versendet, kann so auf bewährte Layouts zurückgreifen, ohne jedes Mal bei null zu starten.
Nicht alle lesen alles – und das ist gut so.
Segmentierung sorgt dafür, dass Inhalte genau dort ankommen, wo sie relevant sind. Ob nach Branche, Position oder Interaktion in der Vergangenheit: Zielgruppengerechte Kommunikation erhöht die Öffnungs- und Klickraten – und senkt die Abmeldungen.
Follow-ups nicht vergessen.
Mit Tools zur Automatisierung lassen sich Erinnerungsmails, Serien oder Willkommensstrecken ganz einfach planen. So entsteht ein ganzheitliches System – statt einzelner, isolierter Aussendungen.
Fazit: Newsletter, die man wirklich lesen will
Ein Newsletter ist kein Selbstzweck – und gutes Design auch nicht. Entscheidend ist, was beim Empfänger ankommt: Wird der Inhalt verstanden? Wird er gelesen? Wird geklickt?
Klar ist: Struktur schlägt Spielerei.
Wer mit klarer Hierarchie, lesefreundlichem Layout und gezielten Call-to-Actions arbeitet, erhöht nicht nur die Klickrate, sondern auch die Relevanz des gesamten Mailings. Design hilft dabei, Inhalte zugänglich zu machen – nicht, sie zu überdecken.
Gleichzeitig gilt: Technik, Inhalte und Gestaltung greifen ineinander. Nur wer alle drei im Blick behält, schafft Newsletter, die nicht gelöscht, sondern gelesen werden.
Unser Tipp: Werfen Sie einen ehrlichen Blick auf den eigenen Newsletter:
Führt die Struktur? Fokussiert das Design? Motiviert der CTA?
Wenn nicht – dann ist jetzt der perfekte Moment, um etwas zu ändern.